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Wie alles begann...
DARMKREBS GEHT UNS ALLE AN!
VORSORGE RETTET LEBEN
Ich hatte meinen Vater einige Wochen nicht gesehen und ich erschrak,
als ich ihn wiedersah. Er hatte stark abgenommen, war ganz blass und sehr
schwach. Sofort hatte ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmte und als er
mir von seinen Bauchschmerzen und seinem ständigen Durchfall erzählte,
hatte ich sofort Darmkrebs, in Verdacht. Zwei Wochen nach diesem Treffen
bekam ich einen Anruf und mein Vater bestätigte meine Vermutung:
„Du hattest Recht. Ich habe Darmkrebs!“.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich wenig über diese Erkrankung und ich wollte
so schnell wie möglich wissen, womit wir es nun zu tun hatten. In meinem
Gefühlswirrwarr aus Wut, Trauer und Angst war ich sehr froh, über die
Internetseite der
Felix Burda Stiftung
schnell Informationen über das Krankheitsbild, den Verlauf und die Chancen zu
erfahren.
Aber leider war es bereits zu spät. Der Krebs hatte gestreut und nach
eineinhalb Jahren Chemotherapien und Bestrahlungen hatte mein Vater
am 29.Oktober 2009 den den Kampf gegen den Krebs verloren.
Er wurde 61 Jahre alt.
Die Trauerreaktion traf mich wie ein Faustschlag. Zu wissen, dass sein Tod
hätte verhindert werden können wenn er, er wie von der
Deutschen Krebsgesellschaft
empfohlen, mit 50 Jahren zur Darmkrebsvorsorge gegangen wäre, ließ mich fast
verzweifeln.
Im Februar 2011 fasste ich den Entschluss, andere vor dieser Erfahrung zu
bewahren und gründete auf Facebook die Gruppe „Darmkrebs geht uns alle an“.
Dort wollte ich zunächst Freunde und Bekannte auf die Wichtigkeit von
Darmkrebsvorsorge hinweisen und auch darüber aufklären, dass nahe Angehörige
weit früher als empfohlen zur Darmspiegelung gehen müssen, weil Darmkrebs
vererbbar sein kann.
Wird Darmkrebs früh genug erkannt, ist er zu fast 100% heilbar.
Das müssen doch alle erfahren!
Um besonders junge Menschen zu erreichen, sind soziale Netzwerke, wie Facebook,
genau richtig. Hier kann man sich zunächst „anonym“ über Darmkrebs informieren,
kann ohne Scham sehr sensible Probleme besprechen und braucht sich nicht zu
schämen, Fragen in die Runde zu stellen, die man dem Arzt vielleicht nicht
stellen will.
Schnell wuchs die Gruppe und sowohl Betroffene als auch Angehörige und
Überlebende kamen hinzu. Hier sind wir füreinander da, teilen unsere Sorgen und
geben uns gegenseitig Rat und Hilfe. Viele von uns haben mutig und entschlossen
gegen den Darmkrebs gekämpft und gesiegt. Andere haben den Kampf leider verloren
und wir mussten uns von ihnen verabschieden.
Wir wollen die Hoffnung trotzdem nicht aufgeben und frohen Mutes in die Zukunft
schauen, denn darum geht es doch. Engagement hat viele Gesichter. Nicht jeder
verfügt über die Mittel, ein teures Projekt zu starten oder eine Stiftung zu
gründen.
Hilfe für andere Menschen kann auch im Kleinen passieren.
Jeder von uns kann dazu beitragen, das Leben eines Anderen positiv zu
beeinflussen.
Wir müssen nur den ersten Schritt wagen...
Hinter dieser bewegenden Geschichte steht eine junge tapfere Frau
